.
Die Veranstaltungen wurden gefördert von „Demokratie leben!“ und der Partnerschaft für Demokratie Hattingen.
„Heimweh – Verschickungskinder erzählen“ – ein Gespräch mit Anja Röhl am 14.03.23

Ausgerechnet Erholungsheime für Kinder waren in der frühen Bundesrepublik Orte der Gewalt. Dank der Autorin Anja Röhl wird diese dunkle Geschichte jetzt entdeckt.
Sie entdeckte 2019 das Trauma der Verschickungskinder und machte es in der breiten Öffentlichkeit publik. Anja Röhl ist die Stieftochter der RAF-Terroristin Ulrike Meinhoff und Klaus Röhl, dem Gründer des Magazins Konkret und hat selbst – nicht nur als betroffenes Verschickungskind – eine bewegte Biografie.
Die Veranstaltung war sowohl für die Autorin als auch die Teilnehmer*innen und uns sehr bewegend. Frau Röhl lieferte Einzelschicksale, viel hintergrundsinformation, aber vor allem die Berichte der Anwesenden und ihre kommentare machten die Veranaltung zu einem besonderen Erlebnis.




Absatz Absatz
Absatz Absatz
„Sippenhaft: Wie Hitler sich an Kindern rächte“ – ein Gespräch mit Carl Goerdeler am 29.11.22

Carl Goerdeler, heute 79 Jahre alt diskutierte mit uns welche Auswirkungen der Widerstand seines Großvaters Carl Friedrich Goerdeler auf seine Familie und ihn selbst gehabt hat.
Noch Jahrzehnte später sitzt das Trauma des Verlassenseins tief: „Ich habe ein inneres Frieren durch die Fremdheit, die ich erlitt“, beschreibt Carl Goerdeler seine Emotionen.
Bereits wenige Stunden nach dem Attentat hatte Hitler die Widerstandskampfer als „Elemente, die jetzt unbarmherzig ausgerottet werden“ bezeichnet. „Da ist Verräterblut
drin“, erklärt Reichsinnenminister Heinrich Himmler und verfügt die absolute Sippenhaftung“ für die Angehörigen. Das Ziel: eine komplette Umerziehung der Kinder für „Führer, Volk und Vaterland“.







Fotos: Privat und RuhrKanalNews
mmmmmmmFfF
„…und nie kann ich vergessen“ von Hans-Erdmann Schönbeck und Tim Pröse
Lesung und Diskussion mit Tim Pröse am 07.11.22

Hans-Erdmann Schönbeck lag mit schwersten Verletzungen und erblindet mit einer letzten Kugel in der Pistole in einem Erdloch vor Stalingrad und hatte keine Hoffnung. Doch er wurde gerettet. Als einer der letzten wurde er aus der Hölle geflogen und überlebte. Fast 80 Jahre später, mit knapp 100 Jahren Lebensweisheit, blickt Schönbeck nun gemeinsam mit SPIEGEL-Bestsellerautor Tim Pröse zurück.
Ein einfühlsames Porträt und ein Appell an die Menschlichkeit von einem der letzten Stalingrad – Überlebenden und eine lebendige Diskussion mit den TeilnehmerInnen der Veranstaltung.












Fotos: Walter Fischer (wafi-Bild)
hier noch eine Ze
„Kriegserfahrungen von Kindern – am Beispie! Eritrea“
Diskussion mit Dr. Johanna Fleischhauer am 28.06.2022

Dr. Johanna Fleischhauer war Lehrerin am Berufskolleg in Hattingen. Nachdem sie in Pension ging, hat sie Politikwissenschaft mit Schwerpunkt afrikanische Staaten studiert. In Eritrea hat sie eine Studie durchgeführt, 30 Interviews mit Betroffenen geführt und darüber promoviert. Ihr Thema: Kriegserfahrungen von Kindern – am Beispiel Eritrea. In der Veranstaltung erzählte sie von einzelnen Fallbeispielen und beeindruckenden Biografien. Frau Fleischhauer hat die Theorie über die wichtigen Entwicklungsphasen von Kindern mit ihren Interviews verbunden. Beeindruckend war, was diese nun Erwachsenen ihr über ihr Kindsein im Krieg erzählt haben. Die Erfahrungen aus den unterschiedlichen Kriegen sind übertragbar, das war ihr Fazit. Interessant war auch, dass die Kinder, die eine ihnen mit Liebe zugewandte Person hatten, die Kriegsgeschehen besser verarbeiten konnten und für sich Resilienz entwickeln konnten.





Fotos: privat
„Auf Sie mit Gebrüll und mit guten Argumenten!“
Lesung und Diskussion mit Hasnain Kazim, ehemaliger Auslandskorrespondent für den SPIEGEL und SPIEGEL ONLINE und heutiger Buchautor am 28.03.2022

Hasnain Kazim, ein beeindruckender Mensch mit sehr viel Mut, Humor und langem Atem für demokratische Werte zu streiten.
Hasnain Kazim, 1974 als Sohn indisch-pakistanischer Einwanderer in Oldenburg geboren, lebt als freier Autor in Wien. Er schreibt für unterschiedliche Medien, darunter ZEIT ONLINE und Deutschlandfunk Kultur. Von 2004 bis 2019 arbeitete er für SPIEGEL ONLINE und den SPIEGEL, die meiste Zeit davon als Auslandskorrespondent unter anderem in Islamabad, Istanbul und Wien. Bei allem politischen und religiösen Extremismus, dem er bei seiner Arbeit begegnet, versucht er, auch das Schöne und Alltägliche zu beschreiben. Wir sind froh, dass er bei uns gewesen ist und mit uns im Rahmen einer Lesung über das Thema Hass und Gewalt in der Gesellschaft diskutiert hat.











„Mein Vater – ein Massenmörder!“
Lesung und Diskussion mit Niklas Frank im Rahmen der Aktionswoche „Hattingen hat Haltung!“ am 11.11.2021

Hans Frank, Hitlers Stadthalter in Polen wurde bei den Nürnberger Prozessen am 1.Oktober 1946 zum Tod durch den Strang verurteilt. Als Generalgouverneur war Frank mitverantwortlich für die Ermordung Hunderttausender Polen, für die Beschlagnahmung ihres Eigentums und die Deportation etwa einer Million polnischer Zwangsarbeiter in deutsche Fabriken sowie für die Einweisung der polnischen Juden in Ghettos.
Hans Franks Sohn Niklas Frank publizierte 1987 ein Buch mit dem Titel Der Vater: Eine Abrechnung. Frank rekonstruierte das Leben seines Vaters aufgrund jahrelanger Recherchen, in deren Verlauf er erkennen musste, welch ungeheuren Ausmaßes die Verbrechen des Vaters waren. Niklas Frank ist mittlerweile 82 Jahre alt und die Aufarbeitung seiner Biografie beschäftigt ihn bis heute.



Ein sehr bewegendes Erlebnis zu sehen,
wieviele Hattinger Bürger*innen dem Aufruf von „Demokratie leben!“ gefolgt sind!

Die Fotos wurden uns freundlicherweise von RuhrkanalNews, der Stadt Hattingen und Walter Fischer (wafi-bild) zur Verfügung gestellt.
Einen ausführlichen Bericht finden Sie auf https://ruhrkanal.news/gut-400-teilnehmende-gedenken-hattinger-corona-opfer/





